
11. September 2025
Appell: „Mehr bezahlbarer Wohnraum und nachhaltige Hilfe“
Zum Tag der Wohnungslosen macht der Paritätische Region Hannover gemeinsam mit dem Landesverband Niedersachsen auf die prekäre Lage vieler Menschen ohne eigene Wohnung aufmerksam. Die Zahl der Betroffenen steigt bundesweit, auch in Hannover sind immer mehr Menschen von Wohnungslosigkeit bedroht. Gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen fordert der Paritätische konkrete Maßnahmen, um Betroffenen eine Perspektive zu geben.
„Eine eigene Wohnung ist die Grundlage für gesellschaftliche Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben. In Hannover zeigt sich immer deutlicher, dass günstiger Wohnraum knapp ist und Hilfen zu spät greifen. Wir brauchen gemeinsame Anstrengungen von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, um Wohnungsverlust vorzubeugen und neue Perspektiven zu schaffen“, erklärt Bianka Bradler, Geschäftsführerin des Paritätischen Region Hannover.
Ein zentraler Partner im Bereich Wohnen ist die SEWO (Soziale Einrichtungen für Wohnungslose gGmbH). Deren Geschäftsführer Jan Goering betont: „Wohnungslosigkeit betrifft längst nicht mehr nur Menschen am Rand unserer Gesellschaft. Wir erleben täglich, dass auch Alleinerziehende, ältere Menschen, junge Erwachsene und Familien ohne eigenes Zuhause dastehen. Jeder kann betroffen sein – deshalb braucht es mehr bezahlbaren Wohnraum und eine solidarische Gesellschaft, die niemanden zurücklässt.“
Auch die Perspektive der Selbstorganisation wohnungsloser Menschen betont die Dringlichkeit des Handelns. Katja Mankow, die gemeinsam mit Gabriele Kuhn die Geschäftsführung der Obdachlosenhilfe Hannover verantwortet, sagt: „Wir dürfen nicht über, sondern müssen mit Betroffenen sprechen. Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, haben eine Stimme und wollen mitgestalten. Dazu gehört auch, ihre Erfahrungen ernst zu nehmen und sie aktiv in politische Entscheidungen einzubeziehen.“
Der Paritätische Niedersachsen und der Kreisverband Region Hannover fordern zum Tag der Wohnungslosen:
- Mehr bezahlbaren Wohnraum, insbesondere im unteren Preissegment.
- Stärkung von Prävention, um Wohnungsverlust frühzeitig zu verhindern.
- Ausbau von Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Betroffene.
- Partizipation wohnungsloser Menschen an Entscheidungen, die ihr Leben betreffen.
„Der Tag der Wohnungslosen erinnert uns daran, dass niemand ohne Schutz und Sicherheit leben sollte. Zusammen mit unseren Mitgliedsorganisationen setzen wir uns dafür ein, dass Menschen in Not nicht allein gelassen werden und ihr Recht auf Wohnen Realität wird“, so Bradler abschließend.