Psychosoziale Versorgung für Flüchtlinge erleben

Wie sieht die Arbeit aus, wenn Geflüchtete mit schweren Traumatisierungen Unterstützung brauchen? Diesen Einblick erhielt Juli Klippert, Sprecher*in für Gleichstellungs- und Queerpolitik der Grünen Stadtratsfraktion, im Rahmen eines Praktikums beim Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen (NTFN).

Nur ein Bruchteil der Betroffenen – schätzungsweise 1 bis 4 % – erhält derzeit Zugang zu therapeutischer Hilfe. Die psychosozialen Zentren, von denen es bundesweit 51 gibt und die in der BAfF organisiert sind, können aktuell rund 3 % der traumatisierten Geflüchteten versorgen. Ab 2026 droht mit der Halbierung der Bundesmittel ein massiver Einschnitt – besonders für Kinder und Jugendliche, deren Chancen auf Heilung besonders hoch sind.

Armin Wühle vom NTFN betont: „Schon jetzt können wir nicht annähernd den Bedarf decken.“ Neben diesen ernüchternden Zahlen bot der Besuch auch Perspektiven der Hoffnung: Bei einem neuen NTFN-Projekt am Maschsee – einem geplanten Trauer- und Mahnmal für auf der Flucht Verstorbene – wurde deutlich, wie wichtig psychosoziale Begleitung und politisches Engagement zusammengehören.

Der Paritätische Region Hannover bedankt sich bei NTFN und Juli Klippert für den Einblick, das Engagement und das klare Signal: Psychosoziale Versorgung ist kein Luxus – sie ist Menschenrecht.